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Im Herzen die Rache von Elizabeth Miles |
Handlung
Wir befinden uns in Maine, einer Kleinstadt in Ascension. Alles ist friedlich. Der Schnee fällt, die Kinder laufen Schlittschuh alles ist in bester Ordnung...
NOCH! Denn es sind drei Mädchen auf dem Weg nach Maine um Rache zu üben. Aber wen wird es treffen und vor allen Dingen warum?
NOCH! Denn es sind drei Mädchen auf dem Weg nach Maine um Rache zu üben. Aber wen wird es treffen und vor allen Dingen warum?
Meine Meinung
Aufmachung
O.k. Ein Bekenntnis vorweg: Ich habe gefühlte fünf Stunden nur da gesessen und das
Cover betrachtet. Ich finde, es sieht einfach atemberaubend aus.
Es
hat meiner Meinung nach etwas sehr widersprüchliches. Zum einen das adrette
Mädchen mit den Spitzenhandschuhen und im Hintergrund, sprich das, was man erst
auf den zweiten Blick wahrnimmt, die schäbige Tapete mit dem Putz der langsam
abbröckelt. Ich finde es einfach genial, wie viele Eindrücke durch dieses
simple Bild vermittelt werden.
Das
Cover der Originalausgabe unterscheidet sich schon sehr vom deutschen Cover. In Kroatien hat man sich schon ein bisschen mehr an die Original-Vorlage
gehalten.
Diese
kleine Abweichung kann man in Bezug auf die deutsche Ausgabe aber durchaus
verzeihen, wenn man sieht, was dabei herausgekommen ist. Hätte man mir jedoch
beide Cover ohne Titel und Autoren-Angabe gezeigt, wäre ich nie darauf
gekommen, dass es sich hierbei um ein und dasselbe Buch handelt.
Ansonsten
ist das Cover mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und macht sowohl mit, als
auch ohne den geprägten Schutzumschlag eine gute Figur.
Die
einzelnen Akte/Kapitel-Unterteilungen wurden sehr schön und schlicht gehalten
und auch die Kapitellänge ist genau richtig meiner Meinung nach.
Idee/Handlung
Die Idee zu diesem Buch finde ich sehr gut. Ich meine Vampire, Meerjungfrauen und
& Co. KG, Geschäftsmänner, die auf gewisse Praktiken stehen, usw.? Sie
haben uns alle super unterhalten, den einen von uns mehr, den anderen weniger.
Aber es wurde doch allmählich mal Zeit für etwas neues, oder?
In
einem Buch nun mit einem Thema wie Schuld und Sühne konfrontiert zu werden
finde ich sehr interessant, denn es ist eine Sache, mit der sich jeder von uns
im Leben früher oder später befassen muss.
Schreibstil
Für gewöhnlich brauche ich ein paar Kapitel, um mit dem Schreibstil eines mir
unbekannten Autors warm zu werden. Das war dieses Mal nicht der Fall. Elizabeth
Miles hat es bereits auf den ersten Seiten geschafft, mich zu begeistern.
Sie
schreibt leicht und dennoch hat sie eine tolle Art, ihren Schilderungen Leben
einzuhauchen und somit den Leser direkt
in die Geschichte hinein zu katapultieren. Besonders Gefallen fand ich an den
Metaphern die sie verwendet, mit so etwas kann man bei mir immer punkten .
Die
Autorin hat viele Hintergrundinformationen in Klammern gesetzt, quasi als
Nebensätze verpackt. Man hat sich daran jedoch relativ schnell gewöhnt und
darüber hinaus ist dies für mich ein absoluter Wiedererkennungswert.
Auch
dass die Autorin mal Kraftausdrücke benutzt macht die Jugendlichen richtig authentisch. Ich finde es gut,
dass die Autorin hier nicht nette Umschreibungen gesucht hat, sondern das Kind
beim Namen nennt.
Und
auch die Tatsache, dass sie die Geschichten aus verschiedenen Perspektiven
geschrieben hat fand ich super.
Lesetempo
Das Lesetempo war sehr gut, es ging zügig voran und ich persönlich wurde so sehr an
das Buch und seine Handlung gebunden, dass ich es ungern aus der Hand legen
wollte.
Unterhaltungswert
Egal ob es nun einen Frontal-Angriff auf die Lachmuskeln gibt, oder sie einem im
nächsten Moment eine leichte Gänsehaut über den Rücken jagt: An dem Buch war in Bezug auf den Unterhaltungswert
alles dran, was ich mir unter einer guten Unterhaltung vorstelle: Spannung,
Humor, Herzschmerz , Nervenkitzel, usw. Darüber hinaus waren hier auch viele
Gags versteckt, was ich persönlich auch
immer sehr gut finde.
Charaktere
Bei den Charakteren wird meine Bewertung wohl etwas negativer ausfallen. Ich
habe lange darüber nachgedacht, ob es fair ist oder nicht. Hierbei handelt es
sich ja schließlich um eine Buchreihe, von daher muss man den Charakteren die
Möglichkeit geben sich weiter zu entwickeln.
Da
ich hier jedoch den ersten Band und nicht die Reihe bewerte kann ich diesen
Aspekt leider nicht mit berücksichtigen. Eine gute Charakter-Ausarbeitung
bedeutet für mich, dass ich ein ausgelesenes Buch zuklappe und genau weiß, dass
ich einen Charakter nicht so schnell vergessen werde. Hier wird das leider
nicht der Fall sein.
Gut,
man hat verdammt viel Hintergrundinformationen bekommen über die Personen und
Frau Miles hat sich hier definitiv ihre Gedanken gemacht, dennoch hat sie mich
persönlich nicht überzeugt.
Authentisch
waren die großen „Probleme“ mit denen sich die Teenager in diesem Buch befassen
mussten. Da ging es um Dinge, die für einen Erwachsenen vermutlich wie eine Lappalie
aussehen, für einen Jugendlichen jedoch den Weltuntergang bedeuten können. Also
war das schon halbwegs überzeugend herübergebracht.
Ich
finde z. B., dass zwei Nebencharaktere viel besser ausgearbeitet waren, als die
Protagonisten.
Unterm
Strich war die Ausarbeitung der Charaktere leider mangelhaft. Es waren
teilweise gute Ansätze da, die jedoch nicht fortgesetzt wurden.
Setting
Das Setting ist sehr gut
gewählt. Man hat die verschneite Landschaft geradezu vor Augen und es trägt
sehr gut zur düsteren Atmosphäre dieser Geschichte bei.
Überraschungen
Hier kann ich nur sagen, dass meiner Meinung nach sehr viel
vorhersehbar war. Schlimm fand ich das jedoch nicht.
Es
sind aber einige Dinge passiert, mit denen man zwar gerechnet hat; die
Tatsache, dass sie jedoch zu unerwarteter Zeit eintraten, hat für mich einen hohen Überraschungs-Wert gehabt.
Einige
Dinge die passieren, sind jedoch total unvorhersehbar…
Umsetzung
Der Idee zu einer
Geschichte folgt ja bekanntlich die Umsetzung. Meiner Meinung nach eines der
wichtigsten Bewertungskriterien.
Beim Lesen des Buches
hatte ich oft das Gefühl, dass Spannung aufgebaut wurde und dann einfach fallen
gelassen wurde und nicht mehr vorhanden war. Das hat mich, zugegebener Maßen,
etwas enttäuscht.
Am Anfang des Buches fand
ich den Handlungsaufbau sehr gut. Man eierte nicht so lange herum, sondern
bekam schon relativ früh den ersten „Oha!“ Moment serviert. Beim weiteren Lesen
hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Geschichte nicht so richtig in die Gänge
kommt.
Wenn
ich das ganze mal in eine Metapher packen darf:
Das
ist in etwa so, wie wenn man Wasser (=Spannung) für Spaghetti (=Handlung)
aufsetzt, das Wasser am Kochen ist, wie verrückt, man jedoch vergisst die
Spaghetti aufzusetzen und das Wasser verdampft.
Klingt hart, war aber mein Empfinden während ich dieses Buch gelesen habe. Zum Ende des Buches gab es eine Explosion und die Ereignisse flogen mir nur so um die Ohren.
Ich
frage mich die ganze Zeit, warum das erst zum Ende des Buches geschah. Wäre es
anders gewesen, würde ich diesen Bewertungspunkt nicht so negativ bewerten. Mir
fehlte halt etwas der Pepp in der Geschichte, daher finde ich die Umsetzung
eher mangelhaft. Es waren hier definitiv
gute Ansätze, die meiner Meinung nach jedoch nicht gut ausgearbeitet wurden.
Nachdenklichkeit
Ein gutes Buch regt ja auch etwas zum Nachdenken an, nicht wahr? Wenn ein Buch es schafft, dass der Leser sich
mit der angesprochenen Thematik befasst, hat der Autor meiner Meinung nach
schon einen Großteil der Ernte eingefahren. Man fängt hier schon relativ früh
an, zu überlegen, was richtig und was falsch ist.
Was
ist hier schon eine Sünde, die bestraft werden sollte, und was nicht?
Ansichtssache, nicht wahr? Aber meiner Meinung nach schon mal ein paar sehr
gute Denkansätze die man hier bekommen hat.
Bildungswert
Auch der Bildungswert schneidet bei mir sehr gut ab. Zumindest der Bildungswert auf
emotionaler/moralischer Ebene. Die Message dieses Buches lautet meiner Meinung nach:
„Vielleicht sollte
man die Fehler der Mitmenschen leichter verzeihen/noch einmal versuchen ihr
Verhalten nach zu vollziehen, anstatt gleich Rache zu üben, wie eine Furie“
Fazit
Dieses Buch hat mich leider nicht überzeugt.
Es gab zwar ein paar gute Ansätze,
aber die Umsetzung habe ich mir anders vorgestellt
Aufgrund meines
eigentlichen Bewertungssystems, welches auf Schulnoten basiert, bekommt das
Buch die Schulnote 2 von mir. In Sternen umgerechnet, wären dass dann 4 Sterne,
was so viel bedeuten würde wie „Super Buch! Meine Erwartungen wurden im vollen
Umfang erfüllt“.
Da dies hier jedoch in
Bezug auf die Charaktere und die Umsetzung ganz und gar nicht der Fall ist,
kann ich dem Buch leider nur 2 Sterne geben. Dieses Buch hat mich leider nicht
überzeugt. Es gab zwar ein paar gute Ansätze, aber die Umsetzung habe ich mir
anders vorgestellt.
In diesem Buch steckt
so viel Potential aber der Funke springt halt bei mir nicht so ganz über,
leider.
In diesem Sinne, bis bald
Produktinformationen
(ohne Gewähr)
Originaltitel: Fury
Autor: Elizabeth Miles
Autor: Elizabeth Miles
Seitenzahl: 380
Genre: Jugendbuch
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungsjahr: 2013
Format: Hardcover
Gekauft/Geliehen: Rezensionsexemplar
Bezahlt: 0,00 € (soweit ich informiert bin, kostet es 17,95 €)
Gelesen in: 4 Tagen
Vielen Dank an LOVELYBOOKS und den Loewe Verlag für dieses Rezensionsexemplar
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