Nachdem ich seit gefühlten 80 Jahren kein englisches Buch mehr gelesen habe, fand ich es wäre an der Zeit, an dieser traurigen Tatsache etwas zu ändern und ich wurde nicht enttäuscht.
Aufmachung
Die Aufmachung des Buches ist sehr einfach gehalten und dennoch wundervoll. Das
Cover ist zur Hälfte matt und zur Hälfte glänzend.
Die
Kapitel-Unterteilungen sind ebenfalls sehr einfach gehalten, ihre Länge ist
optimal – nicht zu kurz und nicht zu lang. Die Tatsache, dass hier ein großer
Zeilenabstand vorhanden ist, macht das Lesen angenehmer.
Idee/Handlung
Die Idee finde ich sehr gut. Es werden hier nicht nur die normalen Probleme von
Heranwachsenden besprochen, sondern es müssen hier auch etwas tiefgreifendere Konflikte
bewerkstelligt werden, mit denen sich
auch Menschen in etwas reiferem Alter befassen müssen.
Schreibstil
Die Tatsache, dass es sich bei dieser Rezension um ein englisches Buch handelt,
schreckt sicherlich viele von euch ab. Aber meiner Meinung nach kann man hier doch gleich zwei Fliegen mit einer
Klappe schlagen: Zum einen hat man etwas anderen Lesestoff und zum anderen hat
man die Möglichkeit, sein Englisch zu verbessern. Also lasst euch nicht abschrecken
und traut euch.
Der
Schreibstil dieser Autorin ist einfach umwerfend. Sie schildert alles mit sehr
viel Liebe zum Detail und auch meine geliebten Metaphern finden in diesem Buch ihren Platz.
Erzählt
wird die Geschichte aus Sicht des allwissenden Erzählers.
Lesetempo
Aufgrund einer Leserunde musste ich bei diesem Buch eine etwas längere Pause einlegen.
Darüber hinaus hatte ich die Woche über viel um die Ohren, andernfalls hätte
ich dieses Buch regelrecht verschlungen.
Natürlich
muss man sich hier erst einmal an das Englisch gewöhnen. Ich habe schon längere
Zeit kein fremdsprachiges Buch mehr in der Hand gehabt aber nach ein paar
Kapiteln bin ich quasi warm gelaufen und es ging richtig zügig voran.
Die
Tatsache, dass der Handlungsablauf sehr unterhaltsam war und es viele
Cliffhanger gab brachte mich dazu Seite um Seite und Kapitel um Kapitel tiefer
in diese Geschichte einzutauchen. Man mag dieses Buch wirklich nicht aus der
Hand legen.
Unterhaltungswert
In Bezug auf den Unterhaltungswert wurde mir hier auch sehr viel geboten. Die
Atmosphäre erinnert etwas an O. C. California, was hier nun aber niemanden
abschrecken sollte, der diese Serie vielleicht nicht mag.
Das Setting war einfach schön gestaltet und man hatte keine
andere Wahl, als mit Izzie gegen die fiesen Machenschaften in Emerald Cove an zu
kämpfen.
Natürlich
gehört dieses Buch eher der Kategorie „leichte Kost“ an, dennoch ist es sehr
gut durchdacht und man fühlt sich in der Handlung sehr wohl.
Teilweise
ist man erschüttert, man ist gerührt und ab und an fallen einem quasi die Augen
aus, da es hier einige Wendungen gibt, mit denen man nicht im Entferntesten
rechnet. Auch der Humor kommt in diesem Buch nicht zu kurz.
Allein
die Intrigen von Savannah (und Mira) machen das Buch sehr unterhaltsam.
Charaktere
Ich hätte nicht gedacht, dass die Charaktere in diesem Buch so perfekt ausgearbeitet sind. Da hat die
Autorin meine Erwartungen definitiv übertroffen.
Einige
von ihnen sind im Laufe der Geschichte gereift, andere wiederum nicht. Das war
aber meiner Meinung nach Absicht und somit hat Jen Calonita hier ganze Arbeit
geleistet.
Isabelle „Izzie“ Scott
Sie
ist die Hauptperson in diesem Buch, die aufgrund ihres Schicksalsschlags ihr
komplettes Leben umkrempeln muss. Sie kommt relativ schnell dahinter, dass in Emerald
Cove alles nur Fassade ist und versucht dennoch, sich anzupassen, da ihr
bewusst ist, welches Glück sie hat einen solchen Lebensstil führen zu dürfen.
Sie bringt viele Dinge auf den Punkt und ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Mirabelle „Mira“ Monroe
Auch sie ist sehr
authentisch dargestellt worden. Sie ist sehr wohlbehütet im Schoße der Gemeinde
von Emerald Cove aufgewachsen und ganz und gar nicht über den Auftritt ihrer
Cousine erfreut. Sie hat lange dafür gekämpft zu Savannahs Clique dazuzugehören
und lässt sich von dieser ständig wie eine Leibeigene herumkommandieren. Sie könnte so viel von Izzie lernen, vor
allem in Bezug auf Courage, aber wird sie dies zulassen?
Savannah
Ich glaube von ihr könnte
so mancher General noch etwas dazulernen. Sie ist arrogant, selbstsüchtig,
herrisch, intrigant - die Liste könnte ich noch um tausend weitere
Eigenschaften ergänzen. Sie ist meiner Meinung nach eine der Schlüsselfiguren
in diesem Buch, denn sie bringt den Leser am häufigsten zum Nachdenken. Man
versucht zu verstehen, welches die WIRKLICHEN Beweggründe für ihr Handeln sind
und ich denke mal, dass es euch genauso ergehen wird wie mir…
Mehr möchte ich auf die
Charaktere nicht eingehen. Offen gestanden bin ich mir nicht sicher, ob ich
vielleicht doch noch den einen oder anderen erwähnen sollte, denn selbst die
simpelsten Nebencharaktere haben mich überzeugt. Jeder Charakter hat eine
ganz eigene Körpersprache, die einem förmlich aus dem Buch entgegen springt.
Jen Calonita hat bei
jedem von ihnen die Weichen für die Weiterentwicklung in den nächsten beiden
Bänden gelegt und ich bin gespannt was da noch kommt….
Setting
Sowohl Harborside als
auch Emerald Cove sind sehr detailreich geschildert und man hatte das Gefühl,
direkt vor Ort zu sein.
Überraschungen
Gut, hier dachte ich: „Was soll da schon großherrlich kommen?“ und auch hier wurde ich eines besseren belehrt.
Wie
in jedem Buch war einiges vorhersehbar...
Nein! War es nicht! Die Autorin hat es hier geschafft eine Fährte zu legen, die jedoch anders verlief wie man es erwartet hatte oder aber ihre Fortsetzung in einem der Folgebände haben wird, so hoffe ich es zumindest.
Nein! War es nicht! Die Autorin hat es hier geschafft eine Fährte zu legen, die jedoch anders verlief wie man es erwartet hatte oder aber ihre Fortsetzung in einem der Folgebände haben wird, so hoffe ich es zumindest.
Umsetzung
Die Umsetzung hätte meiner Meinung nach nicht besser erfolgen können. Auch sie
übersteigt meine Erwartungen bei weitem.
Man
hat eine Handlung präsentiert bekommen, die sich an das hielt, was der
Klappentext versprochen hat. Die Autorin führt den Leser in beide Welten ein
und sorgt quasi nebenbei für die nötigen Hintergrundinformationen, die man als
Leser benötigt.
Ich
bin ja eher von einer leichten Kost ausgegangen, und irgendwie ist es das ja
auch. Aber die Themen, die Atmosphäre und die Charaktere haben das Buch zu
etwas ganz besonderem gemacht.
Jen
Calonita hat, wie ich schon sagte, gute Weichen gelegt, sie teilweise schon
abgeschlossen und noch bestehende wird sie abschließen, davon bin ich
überzeugt.
Nachdenklichkeit
In diesem Buch wird man mit Themen konfrontiert wie „Arm & Reich“, „Gut &
Böse“.
Man
bekommt es mit korrupten Menschen zu tun und muss sich mit dem Thema
„Vorurteile“ befassen.
Man
bekommt vor Augen geführt, wie einfach es sein kann sich und sein Leben von
Dritten beeinflussen zu lassen. Das war z. B. eine Sache, die mich sehr
beschäftigt hat.
Auch
die Vorbildfunktion der Erwachsenen spielt hier eine tragende Rolle. Oft ist
die Entwicklung der Teenager in diesem Buch schon in Stein gemeißelt, da ihre
Erziehung hier – wie eigentlich überall – einen großen Einfluss auf ihre
Entwicklung nimmt. Wir können es den Jugendlichen unserer Zeit doch nicht zum
Vorwurf machen, denn die Werte die sie leben bekommen sie ja vermutlich von
ihrem direkten Umfeld vorgelebt, nicht wahr?
Vor
allem aber geht es in diesem Buch um die Familie. Was genau definiert eine
Familie? Die
DNA oder die emotionale Verbindung?
DNA oder die emotionale Verbindung?
Bildungswert
Der fokussiert sich in diesem Buch definitiv auf den moralischen Bildungswert. Die
Autorin versucht zu vermitteln, dass man sich selbst treu bleiben sollte,
lernen muss über den Tellerrand zu schauen und nichts auf das Geschwätz der Leute
zu geben, sondern sich zu wehren. Denn ist der Ruf erst einmal ruiniert, ist es
ziemlich schwer seine Weste rein zu waschen und eine Absolution zu
bekommen. Und auch Courage spielt hier eine sehr große
Rolle.
Die
Liste könnte ich auch hier grenzenlos ergänzen. Eines steht fest: Hätte ich
eine Tochter im
Teenager-Alter, würde ich
sie bitten dieses Buch zu lesen, denn neben der einfachen Unterhaltung würde
sie hier auch eine Menge Stoff zum Nachdenken bekommen. Diese Thematiken werden
immer öfter in den Büchern angesprochen, was bedeutet, dass es scheinbar der
Zahn der Zeit ist.
Man sollte ein Buch nicht allein nach seinem Cover bewerten. Das gilt sowohl für
die Message dieser Geschichte an sich, wie auch für das gesamte Buch.
Ich
erwartete hier eine kurzweilige Unterhaltung ohne viel Hand und Fuß. Einfach
nur mal ein Buch, bei dem man auf „Stand-By“ gehen konnte und leicht
unterhalten wird.
Sprache: Englisch
Autor: Jen Calonita
Autor: Jen Calonita
Reihe/Einzelband: Band 1 von 3 (es kann sein, das noch mehr kommen.)
Seitenzahl: 384
Genre: Jugendbuch
Verlag: Little, Brown Books
Erscheinungsjahr: 2012
Format: Taschenbuch
Gekauft/Geliehen: Amazon
Bezahlt: 6,40 €
Gelesen in: 8 Tagen
Ohne Gewähr
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