Sonntag, 7. April 2013

Tote Mädchen lügen nicht


Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher


Handlung
Als Clay Jensen eines Tages von der Schule nach Hause kommt, findet er auf der Veranda ein Päckchen. Der Inhalt ist weniger erfreulich: Es sind 13 Kassetten und ein Stadtplan.

Er legt die erste Kassette ein und hört die Stimme von Hannah Baker. Das wäre soweit alles gar nicht weiter tragisch, wäre es nicht genau das Mädchen, das sich zwei Wochen zuvor das Leben genommen hat...

Und Hannah hat nur einen letzten Willen: Clay soll sich alle 13 Kassetten der Reihe nach anhören und die auf dem Stadtplan markieren Standpunkte in chronologischer Reihenfolge aufsuchen. Im Anschluss bittet sie ihn, dass Paket  mit den Kassetten und dem Stadtplan an den nächsten auf ihrer Liste zu schicken. Tut er das nicht, werden die Kassetten durch jemand anderen an die Öffentlichkeit weitergegeben. Es gibt nämlich noch Kopien...Die Folgen wären fatal...

Je tiefer Clay in die Geschichte hineinrutscht, je mehr er erfährt umso sicherer ist er sich, dass jeder Empfänger dieses bösen Pakets einen Grund bietet, der Hannah dazu veranlasst hat sich das Leben zu nehmen. Offenbar ist er EINER davon und letztendlich stellt er sich die Frage, ob dieser Selbstmord nicht hätte verhindert werden können...




                                           Meine Meinung                                           


Offen gestanden habe ich keinen blassen Schimmer, wo ich anfangen soll. Das liegt aber nicht daran, dass mir zu diesem Buch nichts einfällt, im Gegenteil! Mein Kopf ist gerade so voll, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll, was ich sagen darf und was nicht. 

Aufmachung
Die Aufmachung der deutschen Ausgabe gefällt mir gut. Sie passt zum Thema. Dennoch muss ich zugeben, dass mir das Cover der Originalausgabe ein bisschen besser gefällt. 

Idee/Handlung
Ein sehr grenzwertiges Thema, aber ich finde es dennoch genial. Es befasst sich mit einem Thema, das von der heutigen Gesellschaft, in der Sex, Drogen und Kriminalität zur Tagesordnung gehören, absolut ignoriert und totgeschwiegen wird. Dabei sitzt vielleicht gerade in diesem Moment, wo ihr die Rezension lest jemand allein bei sich zuhause und überlegt, genauso wie Hannah, was das Leben noch für einen Sinn hat und ob es nicht besser wäre es zu beenden. Denkt mal kurz darüber nach...

Schreibstil
Der Schreibstil ist relativ locker und einfach. Nichts Besonderes. Aber offen gestanden ist man bei diesem Buch emotional so dabei, dass man gar keine Lust auf literarische Verrenkungen hat.

Lesetempo
So gern ich auch wollte, aber ich konnte dieses Buch beim besten Willen nicht aus der Hand legen. 

Unterhaltungswert
Unterhalten hat es mich gut, in einer bedrückenden, sehr nachdenklichen Atmosphäre.

Charaktere
Sie sind bis ins kleinste Detail genial durchdacht. Auch wenn einer von ihnen gerade mal nur für drei Seiten in diesem Buch vorkommt, ist er/sie bis ins kleinste Detail durchdacht und bleibt mir noch lange in Erinnerung.

Setting
Das Setting war sehr bedrückend. Eine Kleinstadt irgendwo in Amerika, schätze ich. 

Überraschungen
Gab es hier genug. Positive wie auch negative. An diesem Buch ist nichts, aber auch GAR NICHTS vorhersehbar und das fand ich so genial. Aus diesem Grund konnte ich es auch gar nicht erst aus der Hand legen.
Umsetzung
GENIAL. Idee - Plot - Geschichte. Alles wurde, meiner Meinung nach, bis ins kleinste Detail gut umgesetzt.

Nachdenklichkeit
Es bedrückt den Leser, es regt ihn zum Nachdenken an. Ganz ehrlich: Könnte das Buch Popcorn zubereiten, ich  würde heilig sprechen!

Das Buch, soweit ich weiß, für Jugendliche ab 13 freigegeben. Ich persönlich bin da sehr zwiegespalten in meiner Meinung. Zum einen finde ich es gut, weil man über Dinge wie Mobbing, Verrat, Gerüchte und deren Folge nicht früh genug reden kann. Man sollte seinen Kindern ruhig schon einmal die Tragweite solcher „Kleinigkeiten“ und „Getratsche“  vor Augen führen.  

Zum anderen musste selbst ich ab und an mal ganz schön tief Luft holen und das Buch aus der Hand legen, um das eben gelesene erst einmal sacken zu lassen. Vielleicht hat das aber auch mit meinen persönlichen Erfahrungen in der Vergangenheit zu tun. Ich weiß es nicht. Das heißt nicht, dass ich ein Opfer von  Mobbing war. Aber ich habe durch dieses Buch, viele Dinge aus meiner Vergangenheit wieder ausgekramt und sie noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachtet und bin dabei zu der Erkenntnis gekommen, dass es auch bei mir in der Vergangenheit ganz schön viele Missverständnisse gab und viele Situationen, die vielleicht anders hätten ausgehen können.

Das Buch mir persönlich also in vielen Bereichen die Augen geöffnet, auch wenn ich ihm keinen therapeutischen Wert beimesse, ganz und gar nicht. Aber es regt halt zum Nachdenken an. Und genau das ist doch auch das Ziel eines Buches, zumindest freut sich doch jeder Autor über so ein Feedback oder?

Ich fand es einfach nur krass zu lesen, wie sich alles aufbaute. In der Psychologie sagt man, dass nicht eine einzige, traumatische Erfahrung die Psyche eines Menschen kaputtmacht, sondern die Summe der ganzen Erfahrungen, die sich im Laufe der Zeit ansammeln. Und genau das ist mir bei Hannahs Geschichte sehr eindrucksreich geschildert worden. Ein kleiner Hieb da, ein kleines Gerücht da… usw. Für den Verursacher eine Lappalie. Für Hannah jedoch immer wieder ein weiterer Stein in ihrem Rucksack, der irgendwann so schwer war, dass sie den Weg ihres Lebens nicht weitergehen wollte. Leider. Und auch bei einer der Personen auf den Kassetten, ich will jetzt nicht sagen wer, habe ich nur den Kopf geschüttelt. Wenn ihr das Buch lesen solltet, wisst ihr bald wen ich meine und werdet mir zustimmen, dass sein Verhalten absolut unverantwortlich war. Vor allem in der Position, in der er sich befindet...

Bildungswert
Wenn man bei diesem Buch mal ein bisschen über sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen nachdenkt, kann man aus diesem Buch eine Menge lernen...

                                                   Fazit                                                 


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Ein Highlight! 
Dieses Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen!


Ich glaube ich könnte noch stundenlang meine Eindrücke zu diesem Buch schreiben. Fakt ist, dass ich es nicht bereut habe es zu lesen. 

Es gibt 13 Gründe, warum Hannah Baker sich das Leben nahm
Es gibt 1000 gute Gründe, das Buch zu lesen
Aber es gibt keinen Grund, es nicht zu tun…

In diesem Sinne hoffe ich, dass ich euch überzeugen konnte, dieses Buch zu lesen. Bereuen werdet ihr es nicht. 

Bis bald, 


Produktinformationen
(ohne Gewähr)

Originaltitel: Thirteen Reasons Why
Autor: Jay Asher
Reihe/Einzelband: Einzelband
Seitenzahl: 288
Genre: Jugendbuch
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungsjahr: 2012
Format: Taschenbuch
Gekauft/Geliehen: Gekauft in der Buchhandlung Hugendubel in Hannover
Bezahlt: 9,99 €
Gelesen in: 3 Tagen


1 Kommentar:

  1. Mir hat das Buch auch super gefallen, es hat einfach ein Gänsehaut-Feeling hinterlassen :D

    LG
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    http://baddicted.blogspot.de/

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