Montag, 8. April 2013

Neva

Neva von Sara Grant


Handlung
Neva lebt unter einer Glaskuppel. Es regiert ein Regime, an dessen Spitze u. a. ihr Vater sitzt. Sie hat Fragen, auf die sie von niemandem eine Antwort bekommt. Warum., z. B., wird ihr Heimatland durch eine Glaskuppel von der Außenwelt getrennt? Wo ist ihre Großmutter geblieben? Sie kann doch nicht ohne ein Wort des Abschieds verschwunden sein. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sanna und einigen anderen Rebellen beschließt sie, gegen das Regime zu kämpfen und Antworten zu verlangen. Leider verliebt sie sich nicht nur in einen Jungen, den sie nicht lieben darf, sondern stößt auch sonst an Grenzen, die sie nicht überschreiten sollte...


                                           Meine Meinung                                           


Das ist meine erste Dystopie von daher war ich sehr gespannt, was mich hier erwartet. Zumal ich so etwas, wie mit diesem Buch noch nie in meinem Leben gemacht habe: Ich bin einfach in eine Buchhandlung gegangen um „nur mal zu gucken“ . Gut, das ist natürlich eine Lüge, denn wir wissen alle das, sobald wir eine Buchhandlung betreten, es nie nur beim Gucken bleibt, oder? Wie auch immer. Ich war also in der Buchhandlung und mir viel sofort das Cover auf. Das Buch war noch eingeschweißt und der Klappentext an sich hat mich sehr angesprochen. Lange Rede, kurzer Sinn habe ich das Buch einfach gekauft, ohne auch nur eine Seite darin zu lesen, geschweige denn die bisherigen Bewertungen zu überprüfen. Das Ergebnis? Lest selbst…

Aufmachung
Die ist, ich denke mal ihr werdet mir zustimmen, sehr gut gelungen. Es hat einen Schutzumschlag und sowohl auf ihm, als auch im Buch taucht ständig die Schneeflocke auf. Was es damit auf sich hat, wird natürlich im Buch erläutert…

Idee/Handlung
Ich bin ohne jegliche Erwartungen  an dieses Buch herangegangen und wisst ihr was: Das war auch mal schön. In diesem Buch geht es um etwas, eine Art Lebensstil, wie wir ihn nicht kennen. Die Menschen leben unter einer Glaskuppel und haben sich sozusagen ihre eigene kleine Welt geschaffen. Aufgrund der Tatsache, dass sie sich untereinander bei der Fortpflanzung immer aus dem gleichen Gen-Pool bedienen ist es also nicht verwunderlich, dass sich die Menschen im Laufe der Jahrzehnte immer ähnlicher werden und sich kaum noch voneinander unterscheiden.  Einige passen sich dem Regime an und andere widersetzen sich.  Diejenigen,  die sich für letzteres entscheiden, haben quasi den Zonk gezogen. In wie weit sich das auf ihr „Leben“ auswirkt, möchte ich hier nicht verraten.

Schreibstil
Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin erzählt, was ich ja immer gut finde. Für gewöhnlich markiere ich besonders gelungene Sätze immer mit Klebezetteln nur bei diesem Buch habe ich es irgendwann aufgegeben, weil mir die Zettelchen sehr bald ausgegangen wären. 

Die Autorin schreibt zum einen sehr einfach und dennoch haut sie einem im nächsten Moment Sätze um die Ohren, bei denen man den fraglichen Satz wieder und wieder lesen muss. Einzig und allein ihr Schreibstil hat die negativen Punkte, die ich zu diesem Buch anmerken muss, wieder wettgemacht und ohne ihn wäre das Buch in der Bewertung nicht so gut davongekommen.


Lesetempo
Da Neva mein erstes Buch in diesem Genre war, musste ich mich in die ganze Thematik erst einmal hineinfuchsen. Danach ging es jedoch ziemlich zügig voran.

Unterhaltungswert
Dieser war befriedigend. Ehrlich, ein bisschen mehr hätte ich hier schon erwartet, dennoch möchte ich Gnade walten lassen. Sara Grant hat echt verdammt gute Ideen gehabt, um den Leser bei der Stange zu halten und von daher war der Unterhaltungswert des Buches vollkommen in Ordnung.

Charaktere
Die Charaktere haben mich in diesem Buch maßlos enttäuscht. Ich konnte zu keinem von ihnen eine Verbindung aufbauen. Wenn ich sie umschreiben müsste, würde ich sagen, dass sie sehr blass waren und ich sie kaum wahrgenommen habe. 

Die Autorin hat meiner Meinung nach die Umgebung und die Handlung mit viel mehr Liebe zum Detail ausgearbeitet und das bei den Charakteren leider nicht weiter beherzigt. Das finde ich sehr schade. Da kann ich nur sagen, dass hier die Ausarbeitung mangelhaft war. Ich würde jetzt auch gerne näher auf sie eingehen, aber was soll ich dazu noch groß sagen? Wie soll man etwas beschreiben, dass man kaum sieht?

Setting
Wie ich oben schon sagte, hat sie sich beim Setting so richtig ins Zeug gelegt. Mir hat es sehr gut gefallen und ich hatte immer die Szenerie aus dem Film „Silent Hill“  vor Augen (ohne Asche, die vom Himmel fällt) :D . Fragt mich nicht warum. Das Setting hat eine kalte, bedrückende Atmosphäre geschaffen, die einem fast die Luft zum Atmen nahm.

Überraschungen
Die Überraschungen sind ihr auch ganz gut gelungen. Sie haben mich nun nicht komplett aus der Bahn geworfen, so dass ich das Buch erst einmal zur Seite legen musste oder so, aber es war angemessen. 

Umsetzung
In diesem Buch ist man von der ersten Seite an mitten im Geschehen. Es baut sich hier nichts auf oder dergleichen, nein BAM ist man in der Story drin und hat gar nicht erst die Möglichkeit, sich langsam in die Geschichte einführen zu lassen.

Gut fand ich auch, dass die Autorin es geschafft hat, dass man als Leser bei jedem Schritt der Charaktere nur dachte „Ähm, sorry aber ich glaube, das darfst du nicht, Kollege“.

Das war es dann aber auch schon wieder mit den positiven Aspekte in Bezug auf dieses Bewertungskriterium, denn ansonsten hat sie mich hier ganz und gar nicht überzeugt. 

In diesem Buch steckt so viel Potential , die Umsetzung war meiner Meinung nach jedoch mangelhaft. So einige Dinge, und da widerspreche ich mir eigentlich aber egal, waren so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass ich nur dachte „äh…?“ 

Ja ich weiß Dystopie und so aber dennoch EIN LAGER WO MÄDCHEN HINGEBRACHT WERDEN UM ZU… Mal ehrlich. Diejenigen, die es schon gelesen haben, wissen vermutlich was ich meine. Wie auch immer. 

Nachdenklichkeit
Jetzt wird es aber wiederum positiv. Nachdenklich hat mich das Buch nämlich schon gestimmt. Sehr sogar. Mich beschäftigte z. B. die Frage, wie unser Leben besser wäre: So wie wir es jetzt leben mit allen Mitteln in Bezug auf Fortschritt usw. und einer freien Meinung und Möglichkeit unser Leben so zu leben wie WIR es wollen oder unter einer Glaskuppel, in der alles konkret vorgeschrieben wird und man nichts zu fürchten hat solange man sich an die vorgeschriebenen Regeln hält?  

Ich meine sind wir doch mal ehrlich: Es gibt Länder – ohne Glaskuppel-  in denen z. B. eine Frau keinerlei Rechte hat und auch das Leben der Mädchen eine klar definierte Route vorprogrammiert hat. Von daher kann ich sagen, dass dieser Faktor des Buches gut war.

Bildungswert
Auch hier kann ich nur sagen mangelhaft. Finde ich aber nicht schlimm offen gestanden. Die wichtigste Message, die uns dieses Buch vermitteln möchte, ist glaube ich „Überlege dein Handeln gut, denn du kannst es nicht mehr rückgängig machen“.


                                                   Fazit                                                 


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Super Buch!
Meine Erwartungen wurden im vollen Umfang erfüllt.


Alles in allem ein gutes Buch, das ich weiter empfehle. Denn obwohl ich vieles zu bemängeln hatte bin ich nun neugierig geworden auf weitere Dystopien.

In diesem Sinne, bis bald


Produktinformationen
(ohne Gewähr)

Originaltitel: Dark Parties
Autor: Sara Grant
Reihe/Einzelband: Band 1 von ?
Seitenzahl: 352
Genre: Jugendbuch/Dystopie
Verlag: PAN Verlag
Erscheinungsjahr: 2011
Format: Hardcover
Gekauft/Geliehen: Nenndorfer Buchhandlung
Bezahlt: 16,99 €
Gelesen in: 5 Tagen


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