Freitag, 14. Juni 2013

Beautiful Disaster



Beautiful Disaster von Jamie McGuire


Handlung
Wie sagte einst Dorothy aus Der Zauberer von Oz  zu ihrem Hund Toto? "We´re not in Kansas anymore." (Wir sind nicht mehr in Kansas).

Tja, selbiges gilt nun auch für Abby, die gemeinsam mit ihrer besten Freundin America - ohne Wirbelwind - aus ihrer Heimatstadt Kansas an das College der Eastern University geweht wurde um dort ihr erstes Jahr zu absolvieren. Dort begegnet sie eines Tages Travis, ein junger Mann der nicht gerade der Typ ist, der in rosa Polohemd und neckisch über die Schultern geworfenen Pullover über das Unigelände stolziert - Nein! Travis ist ein Bad Boy, wie er im Buche steht und dennoch - wie sollte es auch anders sein - fühlt Abby sich mit jeder Faser ihres Körpers - und rosa Strickjäckchen - zu ihm hingezogen. Da ist der Ärger schon vorprogrammiert, denn wie sollen zwei Menschen miteinander auskommen, wenn sie sich zum einen sehr zueinander hingezogen fühlen, aber auf der anderen Seite kurz davor sind, sich dabei zu zerstören?


                                         Meine Meinung                                        

O.k. Bin ich jetzt im Figth Club gelandet, oder was?! Supi!!!
Das war mein Gedanke, als ich die ersten Zeilen dieses Buches las. Ich wurde wie durch einen Wirbelwind in dieses Buch gezogen und - genau wie Abby und Travis - erlebte ich das reinste Disaster...ein schönes, wohlgemerkt...

Aufmachung
Da saß ich nun mit dem Taschenbuch in der Hand und fragte mich, wer auf die Idee gekommen ist auf dem Cover einen Schmetterling in ein Glas zu sperren (also grafisch ^^). Ich meine klar, da steckt mit Sicherheit schon eine Berechnung hinter, welche jedoch wurde mir - natürlich - erst während des Lesens bewusst und ich sage nur: Toll!

Dieser Schmetterling flattert einem bei jedem neuen Kapitel über die Seite und somit finde ich die Aufmachung dieses Buches gut gelungen. 

Idee/Handlung
Braves (?) Mädchen verliebt sich in bösen Jungen, der gern mal an Underground-Fights teilnimmt um damit sein Studium zu finanzieren. Ohne einander können sie nicht und  miteinander geraten sie in einen regelrechten Sumpf der Co-Abhängigkeit. Obwohl, theoretisch gesehen hat Co-Abhängigkeit meines Wissens damit zu tun, dass jemand einen Suchtkranken, z. B. durch wegschauen, unterstützt, aber anders könnte ich die Beziehung dieser beiden ad hoc nicht beschreiben. Es ist eine "platonische Freundschaft" (wie sie immer wieder betonen) der ganz besonderen Art...

Die Idee ist nichts neues und dennoch hat mich die Handlung dieser Geschichte vom ersten bis zum letzten Buchstaben überzeugt. Ich war  so sehr in diesem Buch gefangen, dass ich fast meine Wäsche in der Maschine vergessen hätte - ehrlich. Wenn Anka  nicht getwittert hätte, dass sie am Bügeln ist - Nicht auszudenken!!! Aber o.k. - Zurück zur Sache.

Auch die Idee in diesem Buch Underground-Fights mit einzubauen fand ich persönlich toll. Gut, da gibt es bestimmt einige, die tadelnd den Finger heben, aber mal ehrlich: Wir haben in Sachen Büchern doch nun wirklich schon fast alles gehabt, das in Bezug auf die Themenwahl ein sehr schmaler Grat ist, oder?

Die ganze Zeit hatte ich keinen blassen Schimmer, wohin dieses Buch führen wird und ich erlebte ein auf und ab, wie ich es lange nicht mehr in einem Buch erlebt habe. Es geht um Vergangenheitsbewältigung, Gerüchte, Liebe, Freundschaft - ein Wahnsinn, wieviele Themen die Autorin hier zu einer Geschichte verbunden hat! Als ich dann noch etwas über Abby´s Vergangenheit erfuhr, tja - ab dem Punkt hätte mich nichts mehr gewundert...

Es geht in diesem Buch nicht nur um eine Liebe, die wächst. Man betet hier nicht die ganze Zeit dafür, dass die beiden sich bekommen sondern dafür, dass sie beieinander bleiben...


Schreibstil 
Die Geschichte ist aus der "Ich-Perspektive" geschrieben: Super! Es war sehr flüssig, leicht und umgangssprachlich geschrieben, das hat mir gut gefallen. Es gab von der Autorin ein paar wundervolle Sätze die ich glatt mehrmals lesen musste.

Aber nun muss ich einige Dinge sagen, die weniger erfreulich sind. Ich möchte hier auch niemanden kritisieren, definitiv nicht, es sind halt nur Dinge, die mir aufgefallen sind. Ob sie nun richtig oder falsch sind, darüber lässt sich streiten, aber schließlich ist es ja auch nur meine persönliche Meinung und jeder sollte die nun folgende Bewertung des Schreibstils für sich selbst ausmachen.

Die Originalsprache dieses Buches ist Englisch, ich habe es auf Deutsch gelesen und kann somit - theoretisch gesehen - nur das bewerten, was ich auf Deutsch gelesen habe. Es ist ein Jugendbuch. Jugendliche benutzen oft umgangssprachliche Floskeln, was hier auch der Fall ist. Das war zum einen gut, da es sehr authentisch war, aber bei einigen Sachen haben sich mir echt die Nackenhaare aufgestellt. Ich bin hier ganz schön hart in Bezug auf meine Bewertung gewesen. Der Schreibstil war für mich befriedigend. Warum?

Wenn ich sehe, dass man das englische Wort "Sorority" (Studenten-Verbindung, Verbindung) nimmt, kann ich das nicht so ganz verstehen. Ich selbst bin gelernte Fremdsprachenkorrespondentin und scheinbar ist das eine "Berufskrankheit", daher nehme ich mir auch die Freiheit heraus, darüber zu urteilen.

Im Englischen gibt es eine Art Sprichwort, das mir oft begegnet: "It´s kind of a bonding-thing" - soll soviel heißen wie "Das ist so eine Art Verbindungs-Ding" (Es soll zwei Menschen einander näher bringen). Ich frage mich jedoch, warum man hierfür das Wort "Bonding" benutzt hat. Man kann doch nicht davon ausgehen, dass dies jeder versteht, oder? Darüber hinaus besuchen die Studenten in diesem Buch keine VORLESUNG sondern VERANSTALTUNGEN ----- ?????? Ist das so wirklich korrekt?

Auch Sätze wie "Kann ich WAS ausrichten"..... HÄ?! Es heißt meiner Meinung nach "Kann ich ETWAS ausrichten."Auch Ausdrücke wie "Das gibt´s" oder "Wegen meines Kleids". Hat man da  das "e" auf der Tastatur nicht mehr gefunden, oder was? Bitte, ich möchte hier wirklich nicht so negativ klingen und keinen Ärger provozieren, aber meiner Meinung nach ist das ein echtes NO-GO.

Ja, ich weiß. Es ist ein Jugendbuch und Jugendliche haben ihre eigene Sprache, aber meiner Meinung nach gehört so etwas nicht in ein Buch. Ich weiß, dass ich mich in meinen Rezensionen auch sehr umgangssprachlich Ausdrücke, und mir  im Eifer des Gefechts auch viele Fehler unterlaufen aber ich finde bei einem Buch sollte so etwas nicht passieren.

Bevor ich jetzt gleich zum nächsten Punkt komme, hoffe ich man verzeiht mir die eben angemerkten Punkte, aber wenn ich schon ein Buch rezensiere, dann bin ich dabei auch ehrlich und hebe nicht nur die Dinge hervor, die mir positiv aufgefallen sind.

Ich musste in meiner beruflichen Laufbahn schon so einige Übersetzungen machen und ich weiß, dass es ein sehr hartes Brot ist, aber ich persönlich hätte hier ein paar Sachen anders umgesetzt. Ja ich weiß, mir liegt das Original nicht vor und somit dürfte ich ja eigentlich nicht solch eine Aussage treffen, aber dennoch habe ich mich auch bei dieser Rezension darauf besinnt, alle Eindrücke zum Buch in meiner Rezension zu erwähnen. Jetzt aber mal weiter zum


Lesetempo
Notiert hatte ich dazu: Fix. Dann: Sehr fix, und anschließend: VERDAMMT FIX!

Ich habe bei diesem Buch 152 Seiten am Stück gelesen, was für mich an und für sich ein Ding der Unmöglichkeit ist, denn man hat ja irgendwo auch noch andere Dinge zu tun, als seine Nase in ein Buch zu stecken. Ich hätte an diesem Abend vermutlich noch mehr gelesen, wenn meine Nachttischlampe nicht den Geist aufgegeben hätte und habe mich an den darauffolgenden Abenden immer verflucht, wenn ich auf einmal müde wurde und das Buch beiseite legen musste. Der 


Unterhaltungswert
hat bei mir eine glatte eins bekommen. Abby und Travis haben mich gut unterhalten. Sie waren humorvoll, haben mich traurig gemacht, zum Lachen gebracht und was weiß ich noch. Es wurde immer spannender, regte zum Nachdenken an und demnach kann ich hier nicht mehr viel zu sagen, als dass ich total zufrieden damit bin. Die

Charaktere
waren mir durch die Bank alle sympathisch. Jeder auf seine Art. Es blieb die ganze Zeit schön übersichtlich und man konnte auch zu dem simpelsten Charakter eine Bindung aufbauen. Man blickt nicht bei jedem von Anfang an hinter die Fassade, sondern kann nur erahnen, was sich dahinter verbirgt. Genial.

Abby ist ein Freshman, und ist somit ihr erstes Jahr auf dem College. Sie möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und dort noch einmal von vorn beginnen. Aber ist sie wirklich nur das nette Mädchen im rosa Strickjäcken und den Perlenohrrigen oder hat sie eine Vergangenheit, die weniger zu dem ersten Eindruck passt, den man von ihr hat?

Sie steht auf Travis und es war ein Fest ihr dabei zuzusehen, wie sie versucht, sich das Gegenteil einzureden. Sie ist anfangs hin- und hergerissen zwischen dem Bad Boy Travis und Parker, der eher der "Rosa-Polohemd-Fraktion" angehört, ergo ein kleiner Snob ist.

Ab und an hat sie mich echt an den Rand der Verzweiflung getrieben, weil sie nie so richtig wusste, was sie wollte. Ich meine klar sie wusste es schon, aber Verstand und Gefühl haben noch nie aufeinander gehört. Ich fand sie dennoch sehr sympathisch, genauso wie

Travis. Der Bad Boy in dieser Geschichte. Zumindest wird das von seinem Umfeld an den Leser kommuniziert. Aber hat er eine andere Wahl? Die Persönlichkeit eines Menschen setzt sich nun einmal aus dem Erlebten zusammen und nicht jeder hat das Glück von Daddy sein Studium finanziert zu bekommen.

Die Mädchen auf dem Campus umkreisen Travis, wie die Motten das Licht. Jede will ihn - keine kriegt ihn. Oder vielleicht doch? Wenn im Duden Bilder wären, hätte man neben dem Wort "Selbstzerstörung" auch ein Bild von ihm einfügen können. Mal so daher gesagt. Er  hat mich manchmal enttäuscht, und dann im nächsten Moment wieder überrascht. Viel kann ich zu ihm leider nicht mehr sagen, da ich befürchte zu viel von der Handlung zu verraten.

Auch America, Shepley und Finch sind mir ans Herz gewachsen, genauso wie die restlichen Nebencharaktere.

Setting
Ich war an der Eastern University, konnte aber anhand des Buches nicht ausfindig machen in welchem Teil der Vereinigten Staaten diese Universität ansässig ist, meine aber sie ist in Philadelphia. Das ist aber auch nicht so wichtig. Das Setting fand ich sehr schön und als ich dann auf einmal mit den Charakteren in Las Vegas gelandet bin - Toll!

Es war gut gewählt und beschrieben und demnach sind wir in Bezug auf meine Rezension auch schon bei den 

Überraschungen
Tolle Momente, heiße Momente, spannende Momente, traurige Momente - hier gab es mehr Überraschungen, als auf einer Euro-Platte Überraschungseier!

Es war nur einen Hauch vorhersehbar und der Rest wurde mir beim Lesen gnadenlos entgegen geschmettert. Die

Umsetzung
war super! Ich war umgeben von einer tollen Atmosphäre, es baute sich alles super auf, bekam einen gerechten Abschluss und ich habe nichts daran auszusetzen. 

Nachdenklichkeit
- Warum redet Abby nicht so gerne über ihre Vergangenheit?
- Wie sehr können sich zwei Menschen lieben und gleichzeitig zerstören?
- Wie sehr kann ein Mensch seinem Leben im Weg stehen?
- Hat Travis´Verhalten Abby gegenüber gar schon pathologische Züge?

Soll ich wirklich ALLES erwähnen?! Meine Gedanken liefen auf Hochtouren. Das FÜR und WIDER, das die Handlung der Charaktere begleitet - ich war ständig am Überlegen, was richtig und falsch, gut oder schlecht ist. Sehr gut!

Bildungswert/Message
dieses Buches waren befriedigend. Man sollte sich nie in fremde Angelegenheiten einmischen, seine Vergangenheit nie ganz aus dem Auge verlieren, immer offen und ehrlich zueinander sein um das Disaster zu vermeiden...

Zeit für mein 

                                                   Fazit                                                 


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                                                                                Super Buch!
                                                               Meine Erwartungen wurden 
                                                                     im vollen Umfang erfüllt.


Obwohl ich nur vier von fünf Sternen vergeben habe, ist "Beautiful Disaster" ein Buch, dass mir sehr viel Freude bereitet hat. 

Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil "Walking Disaster" der, soweit ich richtig informiert bin, am 13. August 2013 erscheint und aus der Sicht von Travis geschrieben wurde.

Eine Rezension mit positiven und negativen Anmerkung meinerseits, die sicherlich nicht nur positiven Anklang finden wird. An dieser Stelle entschuldige ich mich gerne noch einmal für meine negativen Anmerkungen bezüglich des Schreibstils.

Letztendlich war dieses Buch "Beautiful" aber auf keinen Fall ein "Disaster".

Bis bald,






Produktinformationen
(ohne Gewähr)

Originaltitel: Beautiful Disaster
Autor: Jamie McGuire
Reihe/Einzelband: Band 1 von 2 
Seitenzahl: 464
Genre: Jugendbuch
Verlag: Piper Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2013
Format: Taschenbuch
Gekauft/Geliehen: Geschenk  ♥
Bezahlt: 0,00 € (Preis soweit ich weiß: 9,99 €)
Gelesen in: 4 Tagen







2 Kommentare:

  1. Mir hat das Buch auch super gefallen. Dafür das ich es eigentlich gar nicht lesen wollte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen :-)

    Liebe Grüße
    Vanessa

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    1. Ja, ich bin schon total auf den zweiten Band gespannt.

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